Schritte oder Minuten: Gibt es den Königsweg der Aktivitätsmessung?

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s ist wohl einer der bekanntesten Gesundheitstipps, der immer noch in vielen Richtlinien und Empfehlungen zu finden ist: 10.000 Schritte soll man am Tag gehen, um dem Körper ausreichend Bewegung zu verschaffen.

Diese Zahl wurde ursprünglich in den 1960ern von einem japanischen Hersteller für Schrittzähler verbreitet. Die Realität ist natürlich komplexer und lässt sich nicht auf eine derart glatte Zahl reduzieren. Spätere Studien legen jedoch nahe, dass in dieser Größenordnung von Schritten tatsächlich ein gesundheitlich sinnvolles Ziel liegt. Andere weisen darauf hin, dass schon eine geringere Zahl von Schritten positive Effekte haben kann, die sich aber natürlich weiter steigern lassen.

In den letzten Jahren haben sich jedoch viele Institutionen von der Schrittzählung verabschiedet und sind zu zeitbasierten Empfehlungen übergegangen. So rät etwa die Weltgesundheitsorganisation WHO Erwachsenen zu mindestens 150 Minuten moderater Aktivität in der Woche. Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Kombination aus Dauer und Intensität sicherlich eine präzisere Größe als Schritte, die die wenig über die Intensität aussagen.

Studie macht den Vergleich

Doch von welchem Ansatz profitieren die Menschen im Alltag mehr? Das haben Präventivmediziner aus Boston in einer neuen Studie untersucht. Ihr Ergebnis: Beides kann sinnvoll sein. Sie werteten die Daten von mehr als 14.000 Teilnehmerinnen der Women’s Health Study aus.

Im Fokus standen Frauen, die der WHO-Empfehlung von 150 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche folgten, und solche, die mehr als 7.000 Schritte pro Tag zurücklegten. In beiden Gruppen stellten die Forschenden eine deutliche Senkung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und des allgemeinen Sterblichkeitsrisikos fest.

Studienleiter Dr. Rikuta Hamaya hält gerade eine Vielfalt möglicher Messgrößen für wichtig: "Für einige, insbesondere jüngere Individuen, können zur körperlichen Aktivität Sportarten wie Tennis, Fußball, Walking oder Joggen gehören, die sich alle gut anhand von Schritten messen lassen. Aber für andere kann sie aus Radfahren oder Schwimmen bestehen, wo es leichter ist, die Dauer der Übung zu messen."

Tracking in der Hanako-App

In der Hanako-App setzen wir bei unseren wöchentlichen Herausforderungen auf einen Mix aus Messgrößen. Dabei spielen zum einen technische Aspekte eine Rolle, denn wir wollen es möglichst allen Nutzern ermöglichen, ihre Fortschritte zu messen – egal ob sie nun Fitnesstracker nutzen oder die entsprechenden Funktionen ihrer Handys. Wir wissen aber auch, dass Abwechslung für zusätzliche Motivation sorgt.

Die App kann Schritte, aktive Minuten, Etagen und Kilometer erfassen. In den Herausforderungen stehen jede Woche zwei dieser Größen zur Wahl. Auch die Ziele wechseln, zum Beispiel kann es um die Gesamtzahl der Schritte pro Woche oder die aktiven Minuten in den besten drei Tagen gehen. Die Herausforderungen sind unter technischen Gesichtspunkten so gewählt, dass jeder User in jeder Woche an mindestens einer davon teilnehmen kann.

Die Herausforderungen sind wesentlicher Teil des Gamification-Konzepts unserer App. Sie gehören zu den wöchentlichen Aufgaben, durch deren Abschluss sich die User mit grünen Herzen belohnen können. Im Bereich "Aktivität" können User in interaktiven Grafiken ihre Fortschritte im Blick behalten und Abzeichen sammeln. Die Aktivitätsziele sind so abgesteckt, dass sie sich leicht im Alltag erreichen lassen, etwa indem man sich bewusst vornimmt, bestimmte Strecken zu Fuß zurückzulegen oder öfter die Treppe statt dem Aufzug zu nehmen.

Egal welche Messgröße gerade zum Einsatz kommt: Ziel ist immer, die User nachhaltig zu einem aktivieren Lebensstil zu motivieren. Das kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Oder wie Dr. Rikuta Hamaya es ausdrückt: "Bewegung sieht für jeden anders aus, und fast alle Arten von Bewegung fördern unsere Gesundheit."